Bei der Rückfahrt von der Boje im Meerfeldermaar wird ein Planktonnetz mit der Gerätewinde verbunden. Das Seil wird so weit abgerollt bis die Öffnung des Planktonnetzes während der Bootsfahrt zu etwa zwei Dritteln unter der Wasseroberfläche verschwindet. Im Probengefäß am Ende des Netzes sammelt sich das Plankton und wird durch einen kleinen Hahn in einem Probenglas aufgefangen. Dort setzt sich das Plankton ab und kann mikroskopiert werden. In den folgenden Tabellen sind die bestimmten Pflanzen- und Tierarten systematisch aufgelistet und soweit vorhanden mit ihrer Einstufung für die Gewässergütebestimmung versehen.
Phytoplankton
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Abteilung:
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Klasse:
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Ordnung:
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Familie:
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Gattung / Art:
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stufung |
Grünalgen, Chlorophyta
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Chlorophyceae |
Chloro-coccales
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Hydro-dictiaceae
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Warziges Zackenrädchen, Pediastrum boryanum
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2 |
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Durchbrochenes Zackenrädchen, Pediastrum
duplex
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2 |
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Jochalgen,
Zygnemato-phyceae
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Desmidiales |
Zieralgen, Desmidiaceae
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Mondsichel, Closterium moniliferum
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2 |
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Dornenstern, Staurastrum paradoxum
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1-2) |
Dinophyta
(
= Dinofla-gellata )
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Dinophyceae
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Peridiniales
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Ceratiaceae
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Cerartium
hirundinella
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1-2 |
Heterokonto-phyta
(
= Chryso-phyta )
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Gelbgrünalgen,
Xanthophyceae,
( = Hetero-kontae
)
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Hetero-coccales,
(
= Mischo-coccales )
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Stachel-Gelbgrünalge, Tetrakentron
( = Tetraplektron ) fribulus
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Kieselalgen,
Bacillario-phyceae
(
= Diatomeae )
Unterklasse:
Pennato-diatomophyceae |
Diatomales
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Diatomaceae
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Kamm-Kieselalge,
Fragilaria
crotonensis
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2 |
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Schwebesternchen, Asterionella formosa
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2 |
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Naviculales
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Naviculaceae
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Grüne Rippen-Kieselalge, Pinnularia viridis
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2 |
Eugleno-
phyta
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Flagellaten,
Eugleno-phyceae
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Euglenales
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Euglenaceae
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Urnen-Kragenflagellat, Trachelomonas
euchlora
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Zooplankton
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Stamm:
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Klasse:
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Ordnung:
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Gattung / Art:
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Arthropoda
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Krebse, Crustaceae
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Ruderflüßler, Copepoda
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Cyclopoida |
Langschwanz-hüpferling, Eucyclops macrurus
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2 |
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Naupliuslarve eines Hüpferlings
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Schlauchwürmer, Nemathelminthes
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Rädertiere, Rotatoria
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Ploimida
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Keratellidae
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Facettenrädertierchen, Keratella cochlearis
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2 |
Systeme
der Gewässergüteklassifizierung
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Wasser-Güte-klassen
I-IV |
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Fünf Belastungsstufen |
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oligo-saprob |
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bms |
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b-meso-saprob |
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ams |
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a-meso-saprob |
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troph |
poly- saprob |
schmutzt |
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ps |
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Erläuterungen zu der Tabelle und zu den einzelnen Spalten
Der obere Rand der Tabelle stellt sauberes Wasser dar, der untere Rand extrem verschmutztes.
Trophie-Stufen
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Saprobiestufe
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Trophiestufe
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Gewässer
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Oligosaprob :
Sauerstoffreiches Reinwasser, rel. wenig Arten, geringe Individu-enzahl
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Oligotroph : Wasser
klar, nährstoffarm, auch in der Tiefe mit über 70% gesättigt
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oligosaprobe Zone
: Bäche nach Quellaustritt, Gebirgs-bäche, manche Alpen-
und Voralpenseen, ursprünglich alle tiefen Seen
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oligo-/b-meso-saprob:
Sauer-stoffzehrung nicht nennenswert,Artenvielfalt
groß
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Mesotroph:Nährstoffangebot
und Planktonproduktion mäßig, in der Tiefe 100-30% O2
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b-mesosaprob:
Wenig ver-schmutzt, sauer-stoffreich, sehr viele Pflanzen- und Tierarten
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Eutroph : Nährstoffreiches,
„produktives“ Wasser, starke Entwicklung von Kleinalgen und von Zooplankton,
Sicht-tiefen meist unter 2 Meter, Oberflächenwasser zeitweise mit
Sauerstoff übersättigt, Tiefenwasser periodisch sauer-stoffarm
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b-mesosaprobe
Zone : Viele Weiher, mittlere und größere Seen, viele Flüsse;
geeignet als Badeseen und mit Aufbe-reitungals
Trinkwasser; Flußsanierungen werden bis zu dieser Stufe durchgeführt;
im Herbst oft Übergang zu a-mesosaprob
bis polysaprob, da Pflanzen absterbenden und faulen
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b-meso-/a-meso-aprob:
„Kritisch” verschmutzt, Art-enzahl der grös-seren Formen geht zurück
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a-mesosaprob:
Organisch ver-schmutzt, geringer O2-Gehalt, Wim-perntiere und
Bakterien
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a-mesosaprobe
Zone : Viele Tümpel und Teiche; nicht zum Baden geeignet; Trink-wasserentnahme
nur nach sorgfältiger chemischer Reinigung; nur selten größere
Arten, bei der Selbstreinigung überwiegen Oxidationsprozesse
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a-meso-/poly-saprob:
Sauer-stoffzehrung hoch, Lebensmöglich-keiten nur für Spezialisten
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Polytroph: Nährstoffangebot
sehr hoch und immer verfügbar, Faul-gewässer aller Art, Tiefen-wasser
periodisch sauer-stofffrei, zeitweise Schwe-felwasserstoffentwicklung
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Polysaprob : Sauer-stoff
fehlt über längere Zeit, massenhaft Bakterien
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polysaprobe Zone :
Wenige
Arten, aber oft sehr indivi-duenreich.Ungeklärte Abwäs-ser, Flüsse
und Seen an den Einleitungsstellen, faulendes Wasser in Blumenvasen, Heu-aufgüsse,
Jauchepfütze, die obere Zone von Tropfkörpern in Kläranlagen.
In Verlan-dungszonen kann es zu polysaproben Verhältnissen kommen.
Tierleichenerzeugen lokale Polysaprobie.
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Leicht verändert aus: Streble, H. und Krauter, D.: „Das Leben im Wassertropfen: Mikroflora und Mikrofauna des Süßwassers; ein Bestimmungsbuch; neu: biologische Gewässeranalyse“, 8. Auflage, Stuttgart, 1988 Franckh (Kosmos Naturführer)
Vorgehen für eine systematische Gewässergütebestimmung
eines stehenden Gewässers
Aus dem See werden 20 l Wasser entnommen und durch ein Planktonnetz gefiltert. Das Volumen des „dicken“ Rückstands in der Spitze des Netzes wird im Standzylinder bestimmt. Es werden exakt 100 ml entnommen und unter einem großen Deckglas durchmikroskopiert. Die Anzahl der Individuen einer Art wird notiert. Weitere neun Proben werden bestimmt, um die Sicherheit der Daten zu erhöhen und anschließend leicht von einem Milliliter auf einen Liter hochrechnen zu können. Die Individuen einer Art werden entsprechend ihrer Einstufung in eine Tabelle eingetragen. Wenn z. B. die Einstufung os/bms lautet wird die eine Hälfte der Individuen der Spalte os und die andere der Spalte bms zugeschrieben. Anschließend werden die Zahlen in jeder Spalte aufsummiert, mit 1-4 ( os – ps ) multipliziert durch die Gesamtindividuenzahl geteilt und somit die Trophiestufe des Sees ermittelt.
Beispieltabelle:
Arten
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Bedeutung
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Anzahl
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Leitorganismen der Stufe
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Asterionella
formosa
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Pediastrum
duplex
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Eucyclops
macrurus
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Ceratium
hirundinella
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Naupliuslarven
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…
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Summe
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Berechnung des Index:
Allgemeine
Formel nach R. Pantle und H. Buck:
Zeichenerklärung
für die Spalte Bedeutung:
( ) Diese
Art kann nicht zur Berechnung herangezogen werden.
+ Diese
Arten sind charakteristisch für die entsprechende Wasserqualität.
Literatur:
Streble, H. und Krauter, D.:„Das Leben im Wassertropfen: Mikroflora und Mikrofauna des Süßwassers; ein Bestimmungsbuch; neu: biologische Gewässeranalyse“, 8. Auflage, 1988 Franckh (Kosmos Naturführer), Stuttgart
Meyer, D.:„Makroskopisch-biologische Feldmethoden zur Wassergütebeurteilung von Fließgewässern; Lebendbestimmung“, 5. Auflage, 1999, Natur & Umwelt-Verlag, Hannover
Schubert, R. et al. (Hrsg.):„Werner Rothmaler – Exkursionsflora von Deutschland; Band 1: Niedere Pflanzen – Grundband“, 3. Auflage, 1990, Volk und Wissen Verlag GmbH, Berlin
Storch, V. und Welsch, U.:„Systematische Zoologie“, 4. Auflage, 1991, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart